Auf die Heldenreise, fertig, los!
Alle einschlägigen Mythen folgen oft dem Muster der Heldenreise: Ein Held oder auch eine Heldin, die anfangs rein gar nichts ahnen, werden bald schon aufbrechen, um endlich zu sich zu kommen und ‚ganz‘ zu werden. – Aber bis dahin ist noch ein weiter Weg.
Die Heldenreise ist das Narrativ aller Narrative, sie ist die Geschichte aller Geschichten. Anfangs drängt sich eine bedrohliche Angelegenheit immer mehr in den Vordergrund. - So wie bisher kann es einfach nicht mehr weitergehen.
Eine schon lang anstehende Auseinandersetzung muss endlich ausgetragen werden, um mit sich und der Welt wieder ins Reine zu kommen. – Erst kommt es zur Krise und dann zum Aufbruch auf eine Reise, die zu den Quellen des Übels führen soll.Es geht schlussendlich um die Schatten in unserer Psyche. Das ist dann auch die Erklärung, warum diese Erzählweise so überaus populär ist. Derartige Geschichten faszinieren, weil sie immer auch etwas mit uns zu tun haben...
Heinz-Ulrich Nennen, geb. 1955 in Rheine im Emsland, ist Professor für Philosophie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Themen: Philosophische Psychologie – Selbsterfahrung, Heldenreise, – Mythen, Märchen, Meistererzählungen – Psychogenese, Ideengeschichte – Orientierungswissen, Selbstorientierung – Körper, Seele, Liebe, Selbst und Geist – Dialoge, Diskurse und Metaphern sowie Zeitgeist- und Diskursanalysen.
Prof. Nennen veranstaltet Philosophische Cafés und betreibt eine Philosophische Praxis in Münster.
Sein Motto: „Zunächst muss das Eigentliche zur Sprache gebracht werden, denn nur so kommt das Neue ins Denken. Von dort kann es in die Welt gelangen und spätestens dann wird es auch im eigenen Leben nicht ganz ohne Wirkung bleiben.“